Ehrenfriedhof in Canditten/Kandyty
Der Ehrenfriedhof in Canditten wurde im Jahre 2002 fertiggestellt und eingeweiht. Er befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Westfriedhofs am Ende des Dorfes in Richtung Klein Steegen/Blumstein/Lichtenfeld und ist etwa 2500 qm groß.
Allen Gästen, die Canditten oder diese Region besuchen, wird empfohlen, diese Ehrenstätte zu besichtigen und unserer Toten zu gedenken.
Landfrauenverein in Canditten/Kandyty
Im Jahre 2000 wurde in Canditten ein Landfrauenverein gegründet, dem jetzt 14 aktive Frauen des Dorfes angehören. Die Vorsitzende ist Frau Krystyna Sienkiewicz. Dieser Verein ist sehr rührig. Die Frauen organisieren Dorffeste, Kurse für Handarbeiten, Seniorentage, Feiern zum Muttertag, den Ostermarkt, das „Bratkartoffelfest“ im Oktober, den jährlichen Weihnachtsmarkt und vielerlei Dinge mehr.
Die größte Veranstaltung im Jahr arrangieren die Canditter Frauen zum „Frohen Sonntag“ („Wesola Niedziela“) im Kulturzentrum in Landsberg. Dort präsentieren sie selbst gefertigte Teigtaschen, Bigos (Sauerkraut mit Fleisch), Obstler, Kuchen und viele andere Leckereien und organisieren darüber hinaus eine Lotterie.
In diesem Jahr haben die Frauen ihre Erzeugnisse in Schweden vorgestellt – ein äußerst interessanter und wirkungsvoller Ausflug in den Norden Europas.
Die Landfrauen übernehmen aber auch karitative Aufgaben. So helfen sie armen Menschen im Dorf und arbeiten eng mit der Gemeindeverwaltung sowie mit Schule und Pfarramt zusammen.
Außerdem führen sie Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung durch. So waren sie schon in Danzig und anderen Orten; sie halten Lagerfeuer ab und machen Radtouren.
Unsere Canditter Reisegruppe aus Deutschland war im Jahre 2010 sehr überrascht von der Hilfsbereitschaft und dem Organisationstalent der Landfrauengruppe in Canditten. Die polnischen Frauen hatten das gemeinsame Dorffest für unsere Reisegruppe und für die Dorfbewohner liebevoll vorbereitet und uns mit Kaffee, Kuchen, Getränken, Musik, Tischen, Bänken und vielen anderen Aufmerksamkeiten verwöhnt. Es war eine ganz besondere Geste der Landfrauen. Diesen emsigen und hilfsbereiten Damen sei hier nachträglich ein von Herzen kommendes Dankeschön gesagt.
(Quellen: Dorota Wojnicz/Kandyty und Gerd Birth/Canditten)
Kleiner Grenzverkehr in Ostpreussen
Die Außenminister Russlands und Polens hatten mit Zustimmung des EU-Ministerrats ein Abkommen über den „Kleinen Grenzverkehr“ geschlossen. Der Vertrag war am 27. 07. 2012 in Kraft getreten.
Aufgrund dieses Vertrages bestand seitdem für alle Bewohner des Königsberger/Kaliningrader Gebietes die Möglichkeit, einen etwa gleich großen Abschnitt der Republik Polen einschließlich Danzigs (also großen Teilen des südlichen Ostpreussens einschließlich von Elbing, Danzig und Zoppot) bis zu 3o Tage ohne Visum zu besuchen. Und umgekehrt besteht für die Bewohner des genannten polnischen Gebietes die Möglichkeit, visumsfrei in das Territorium des Königsberger Gebietes einzureisen (Quelle: „Königsberger Express“ 2012).
Dieser Grenzverkehr zwischen Russland und Polen stellte eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten dar, vor allem auch für die „kleinen Leute“ und viele kleine Unternehmer. Er war längst zu einem wichtigen Wirtschaftsmotor für die strukturschwache Region geworden und hatte Arbeitsplätze geschaffen. Dazu ist er ein wirksames Instrument zur Völkerverständigung im Kleinen, ganz von Mensch zu Mensch (Quelle: ermland-masuren-journal.de).
Aber nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 wurde der Kleine Grenzverkehr außer Kraft gesetzt. Dieser Grenzverkehr an der polnisch-russischen Grenze ruht auch weiterhin und „die Zukunft bleibt weiter offen, die Wiederaufnahme des kleinen Grenzverkahrs sei derzheit nicht möglich, hört man aus Warschau“.
„Allensteiner Welle“
Am 01. 04. 2001 ging die „Allensteiner Welle“ zum ersten Mal auf Sendung und ist im Begriff, erweitert zu werden. Es handelt sich dabei um eine Hörfunksendung bei „Radio Olsztyn“ für die deutsche Minderheit in Ermland und Masuren. Die Sendung kann auch im Landsberger und Canditter Raum empfangen werden; sie wird jeden Sonntag um 20.05 Uhr etwa 25 Minuten lang ausgestrahlt und zweisprachig moderiert. Das ist zwar keine lange Sendezeit und auch keine inhaltlich ausgewogene Sendung, aber immerhin ein Anfang.
Es soll immer mehr Hörer geben, die mit der „Allensteiner Welle“ Deutsch lernen wollen. Außerdem wird erwogen, für Touristen und Fans Nachrichten auf Deutsch zu bringen und über Veranstaltungen im Sendegebiet zu berichten.
Der Sendemast von „Radio Olsztyn“ steht in Allenstein-Stolzenberg/Olsztyn-Pieszewo und ist mit 360 Metern das zurzeit höchste Bauwerk in Polen.
(Quellen: Mitteilungsblatt Nr. 1/2012 und Wikipedia)
Internetseite der Deutschen in Polen
Die deutsche Minderheit in Polen hat endlich eine eigene Internetseite. Am 05. 11. 2012 wurde diese Seite unter der Internet-Adresse www.vdg.pl ins Netz gestellt. Es handelt sich um ein gemeinsames Internetportal aller Deutschen in ganz Polen und somit auch der deutschen Minderheit im südlichen Ostpreussen.
Dieses Portal zeigt nicht nur einen Umriss der deutschen Geschichte, sondern auch die umfangreiche Organisation der deutschen Minderheiten in Polen. Ferner bringt es aktuelle Nachrichten über die Tätigkeiten der Einzelorganisationen, über kulturelle Veranstaltungen und die neuesten politischen Nachrichten.
Aber nicht nur das. Diese Internetseite ist vor allem eine Kommunikationsplattform für alle Deutschen in Polen. So können die Internetbesucher Fragen stellen, sich an der Gestaltung der Internetseite beteiligen und sogar eine eigene Seite auf dem Portal einrichten. – Ein guter Anfang, um mit dem Tempo des modernen Informationsflusses Schritt zu halten.
Die Einrichtung dieser Internetseite wurde aus Mitteln des Bundesministeriums des Inneren finanziert (siehe Mitteilungsblatt 10/2012).